Armin König

Bürgermeister Armin König kritisiert Trierer Bistumsreform als seelenlose Glaubensverwaltungsreform

Heute in der Saarbrücker Zeitung als Zweispalter (heute morgen schon mehrfach darauf angesprochen worden: Endlich einer, der sagt, was viele denken)

Bürgermeister kritisiert Trierer Bistumsreform

Der Illinger Bürgermeister Armin König hält die geplanten Strukturveränderungen im Bistum Trier für verfehlt. Sie gingen an den Gläubigen vorbei und sorgten dafür, dass Kirche sich „gerade selbst aus dem Alltag verabschiedet.“ König spricht von einem Bürokratie-Geburt.
„Das ist eine seelenlose Bistumsglaubensverwaltungsreform, die die Kirche weiter von ihren Gläubigen entfernt“, sagte König, der lange selbst ehrenamtlich aktiv war als Lektor und als Mitglied des Pfarrgemeinderats in St. Stephan Illingen. „Jetzt macht die Kirche die Fehler, die Politik schon in den 1970ern gemacht hat. Sie habe aus den Folgen nichts gelernt.

„Nur ein kleines lokales Beispiel: Warum sollen wir Illinger nun plötzlich Lebacher werden? Was für ein Unsinn! Wo doch Merchweiler und Schiffweiler und Eppelborn so nah liegen.“

Die jetzige Strukturreform sei „eine mit dem Zirkel gezogene Verwaltungsreform“. Viele Laien seien ja bereit, sich zu engagieren. Aber sie müssten schon überzeugt sein oder überzeugt werden. Die jetzigen Vorschläge seien kontraproduktiv. Sie seien auch für die politischen Gemeinden sehr kontraproduktiv. „Wir sitzen in vielen Bereichen in einem Boot und kooperieren etwa im Sozial- und Bildungsbereich oder bei den Kitas oder der Flüchtlingshilfe, aber auch kulturell.“ Das werde ohne Not über Bord geworfen. Die jetzigen Reformvorschläge seien geeignet, funktionierende Beziehungen zu erschweren. Das sei nicht im Sinne des Gemeinwesens und nicht im Sinne der Kirchen. Deshalb seien die Bürgermesiter sehr wohl gefragt, sich einzubringen in die Debatte.

„Und das tue ich mit Begeisterung. Ketzerisch gesagt: Wir brauchen keine neuen Strukturen in der Kirche, wir brauchen einen neuen Geist. Pfingstgeist. Mit Begeisterung!“

Den „Erben des Vatikanischen Konzils“ könne diese Entwicklung nicht gefallen. So hatten wir das mit dem Konzil nicht gemeint. All die Begeisterung ist im Lauf von 5 Jahrzehnten abgeebbt und verraucht.

Es gebe allerdings auch positive Entwicklungen, die die Kirche endlich ernst nehmen soll.
Angesichts positiver Erfahrungen in den letzten Monaten und Jahren mit engagierten Gemeindereferentinnen fragten sich überdies viele katholische Christen:

„Warum verweigert man Frauen den Priesterdienst?
Warum beharrt man auf zölibatären Fesseln, die kein kanonisches Buch so verlangt hat?“

http://www.saarbruecker-zeitung.de/…/Illingen-Buergermeiste…

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