Joachim Gauck soll Bundespräsident werden. Das ist die Nachricht des Tages, und es ist eine gute Nachricht. Damit besteht die große Chance auf einen Präsidenten, der die breite Mehrheit des Parlaments, der Bundesversammlung und der Bevölkerung hinter sich hat. Deshalb ist es ein wichtiges Signal, dass „meine CDU“ ihren Widerstand aufgegeben hat. Was war das doch für eine abenteuerliche Argumentation. Im Focus liest man, sie – die Union – „befürchtete, die Kür von Gauck könnte als Niederlage von Angela Merkel gewertet werden. Die CDU-Chefin hatte 2010 Christian Wulff als Bundespräsidenten durchgesetzt, obwohl Gauck in der Bevölkerung die größeren Sympathien besaß und auch Politiker aus Union und FDP den früheren Rostocker Pastor befürworteten….“
Was für ein Quatsch! Wer Fehler macht, muss sie eingestehen und korrigieren dürfen. Wer A sagt, muss nicht B sagen, hat Bertolt Brecht geschrieben. Einen zweimal gemachten Fehler muss man (oder Frau) nicht ein drittes Mal machen.
Joachim Gauck ist integer, kann reden und hat politisches Verständnis. Er redet nicht jedem nach dem Mund und hat Maßstäbe in Sachen Zivilcourage gesetzt. Ich bin sicher, er ist ein sehr guter Kandidat. Vermutlich wird Deutschland bald wieder einen Präsidenten haben, der Charisma hat und Reden mit Tiefgang hält. Viele würden sich darüber freuen.
So ist an diesem 19. Februar 2012 eine wichtige Vorentscheidung gefallen. Auch Bundespolitik kann Spaß machen. Manchmal. Vielleicht in Zukunft öfter.
Dass die Linke mit Gauck nicht zurechtkommt, disqualifiziert sie. Aber das ist eine andere Geschichte…
Es gibt noch Gerechtigkeit.