Es gibt keine Wirtschafts-Weisen

Die so genannten „Wirtschaftsweisen“ sind keine Weisen, sondern Interesse(n)geleitete Ökonomen mit dezidiert einseitigem Weltbild. Also gewissermaßen mit Wirtschafts-Scheuklappen. Die sog. Weisen der Wirtschaft interpretieren die Welt dank Drittmittelsponsoring und Auftragsforschung auf neoliberale Weise. Es ist nicht alles Hayek, was glänzt. Die Welt ist eben nicht schwarz und weiß oder blau-gelb oder turbokapitalistisch. Wer die Demokratie sichern will, muss die SOZIALE Marktwirtschaft retten. Wohin schrankenloser Turbokapitalismus führt, sehen wir in den USA bei Trump, Musk, Vance und Co.
Zurück nach Deutschland. Auch bei der Rente brauchen wir die soziale Komponente. Eine Rente, die nur „das Existenzminimum sichert“ (Friedrich Merz: Mehr Kapitalismus wagen, 2008), wäre unsozial und demokratiegefährdend.
Allerdings gebe ich all denen Recht, die einen Demographie-Faktor in der Rente einbeziehen wollen (gab es schon in viel stärkerem Maße).
Demographischer Wandel ist ein Sprengsatz (siehe meine Vortrag bei der Lunchtime-Lecture). Dazu gehört aber auch ein FAIRNESS-FAKTOR. Ich empfehle die drastische Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze für die Besserverdienenden, damit mehr sehr Wohlhabende einfach mehr einbezahlen, die bessere Verrechnung tatsächlicher Berufszeiten, die allmähliche Abschaffung des Berufsbeamtentums in Bereichen, wo dies nicht zwingend notwendig ist, und die Bürgerversicherung.
Das ist natürlich provozierend, muss aber debattiert werden.