Zur Debatte über die Landschaft der Industriekultur Nord und die geplante Kündigung des Landkreises Neunkirchen erklärt der ehemalige Bürgermeister und frühere Verbandsvorsteher der LIK Nord, Dr. Armin König, der zu den Gründervätern des Naturschutzgroßvorhabens gehörte:
„Das ist ein völlig falsches Signal, das ich kritisieren muss. Nachdem der Bergbau ein Trümmerfeld, alte Halden und schwer kontrollierbare Absinkweiher und andere Relikte hinterlassen hat, haben wir Kommunen mit Erfolg Rekultivierung, Flächenankauf und Natur- und Klimaschutz interkommunal verbunden und gleichzeitig Wirtschaftsfördermaßnahmen angestoßen. Den Bergbauschrott haben wir vielfach beseitigt und Natur-Denkmäler in Szene gesetzt. Viele Aktivitäten in der Bergbaufolge-Region sind ohne die gemeinsam handelnden Kommunen nicht denkbar.
Wir haben zwei Wettbewerbe gewonnen, die Menschen einbezogen und viele Fördermillionen vom Bund bekommen, weil wir innovativ waren. Wir haben dem Landkreis Neunkirchen die Chance gegeben, sich mit einzubringen und den gesamten Kreis mit tollen Aufwertungsmassnahmen attraktiver zu machen. Nun zu kündigen, um über Mitgliedsbeiträge von etwa 12.000 Euro zu feilschen, ist doch sehr billig. Wenn es um Kreishaushalte und Zahlungsverpflichtungen der Kreisumlage ging, waren immer gleich viele Millionen für Gemeinden wie Illingen fällig, ohne dass wir echte Mitsprache hatten.
Ich empfehle Verhandlungen ohne Kündigungsdruck und bin gern bereit, mich dabei einzubringen. Statt Konfrontation ist Kooperation gefragt. Es gibt im ganzen Saarland, ja im ganzen Südwesten, kein vergleichbares Projekt. Da der Landkreis ja durchaus Interesse hat, über 2026 hinaus dabeizusein, sollten sich Kreistag und Landrat kooperativ zeigen. Es gibt keine Einbahnstrassen mehr in der Politik.
Beste Grüße Armin König“
P.S.: Wo sind eigentlich die Millionen Euro geblieben, die wir und andere Bergbauregionen von der RAG Stiftung bekommen sollten, um Bergbaufolgen zu beseitigen und die Wirtschaft aufzubauen. Die Stiftung ist zu einer Milliarden-Geldmaschine geworden, die ohne Aufsichtsrat und ohne Aktionärsversammlung nach Gutdünken in der Welt Geld anlegt und einen Teil der Erträge ins Ruhrgebiet verteilt – Wohlverhalten belohnt.



