Wenn Not am Mann ist, muss man anpacken. Als am Sonntagnachmittag um 14:20 Uhr der erste Notruf bei der Feuerwehr einging, war schon abzusehen, dass es nicht der einzige bleiben würde. Ein Unwetter der höchsten Alarmstufe war mit Sturm, Hagel und Starkregen über unsere Region gezogen und hatte erhebliche Schäden angerichtet. Umgestürzte Bäume blockierten die Bahnstrecke Wustweiler – Illingen, gefährdeten Strom und Lichtleitungen. Dicke Hagelschichten verstopften Einläufe, bedeckten Bürgersteige, Straßen und Rinnen. Viele packten an diesem Nachmittag an. Fünf der sechs Löschbezirke der Freiwilligen Feuerwehr mussten zu 22 Einsätzen ausrücken und leisteten gegenseitig Unterstützung. Im Gerätehaus Illingen wurde ein Lagezentrum eingerichtet, außerdem war zeitweise ein mobiles Lagezentrum am Bahnhaltepunkt Wustweiler aktiv, wo der Bürgermeister als Chef der Wehr, Wehrführer Markus Volz, sein Stellvertreter Sven Haben, die Polizei, sowie Bauhofleiter Andreas Peter Teileinsätze koordinierten. Auch der Bauhof war mit drei Teams stundenlang in Aktion, um abzusperren, Straßen und Gehwege zu räumen. Hinzu kamen Mitarbeiter der Energis, die Leitungen sicherten. Den schwierigsten Part hatte zu diesem Zeitpunkt der Löschbezirk Wustweiler unter Stefan Hissler. Er und seine Leute wurden mit einem Personenzug zum Einsatzpunkt auf der Bahnstrecke gebracht, um mit Kettensägen umgestürzte Bäume zu zerschneiden und zu räumen. Unterstützung hatten die Wustweiler Wehrleute vom Löschbezirk Hüttigweiler und aus der Gegenrichtung von Illingen. Derweil waren die Feuerwehrleute aus Uchtelfangen damit beschäftigt, nach einem Schlammabgang von einem großen Acker den Bärenbacher Hof notdürftig freizuräumen. Dort hatte sich die verschlammte Acker-Erde ihren Weg durch Lichtschächte gebahnt, Fenster durchbrochen und sich ins Erdgeschoss gewälzt. In Hirzweiler war die Freiwillige Feuerwehr in der „Leiwies“ im Einsatz, um überschwemmte Keller leer zu pumpen. Derweil räumten auch Privatleute umgestürzte Bäume beiseite, griffen zur Schaufel, um große Hagelmassen wegzuschippen oder kehrten Gehwege, Rinnen, Einläufe und Straßen frei. Einen Stromausfall gab es am Stockberg, wo ein Dachständer umgekippt war. An der Ailsbach musste die Straßenbeleuchtung gesichert werden. Das THW war in Einsatzbereitschaft, musste aber nicht eingreifen, denn in Illingen ging es glücklicherweise glimpflicher ab als in Heusweiler – obwohl es eines der heftigsten Unwetter der letzten zehn Jahre war.
Ich danke allen, die am Sonntag im Einsatz waren. Das war ein hartes Stück Arbeit. Sie haben das sehr gut gemacht.
Uns allen wünsche ich in dieser Woche gutes, ruhiges Spätsommer-Wetter, bevor der Herbst auch kalendarisch Einzug hält.