Bekommt Illingen eine Bürgermeisterin? – Eine frohe Osterbotschaft


Ostergruß Armin König

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein frohes Osterfest wünsche ich Ihnen im Namen der ganzen Gemeinde. Es ist nicht das Fest des Osterhasen, nicht des Fest des Oster-Eis, auch nicht das Fest des opulenten Oster-Festessens. Es ist eines der weltbewegendsten Feste überhaupt. Ohne Ostern gäbe es kein Christentum, ohne das Mysterium der Auferstehung nicht die große Philosophie der Hoffnung, des Friedens und der Nächstenliebe. Nicht Weihnachten ist das Fest der Feste, sondern Ostern. Und es kommt ja nicht von ungefähr, dass ausgerechnet in diese Zeit auch das Pessachfest der Juden fällt.

Man muss kein Christ sein, um Ostern zu verstehen: Aus tiefster Not aufzu(er)stehen und die Überwindung des Todes zu preisen. Unsere ganze Kultur, unsere Politik, unsere Gesellschaft, unsere westliche Zivilisation ist nur vor diesem geschichtlichen Hintergrund zu verstehen. In der neuen Ausgabe der ZEIT ist eine spektakuläre Doppelseite zum Thema Ostern: »Kommt da noch was?« heißt es im Titel. Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben Auskunft auf die Frage gegeben: »Worauf freuen Sie sich nach dem Tod?« Es sind bewegende und beeindruckende Antworten, die mit Leichtigkeit und Wohlwollen, mit Frieden und kosmischem Raum zusammenhängen. Péter Nádas hat gesagt, er sei sogar schon dort gewesen. Und er schreibt: »Es ist sehr schwierig, aus dem kosmischen Raum zurückzufinden, muss ich sagen.« Mithu Sanyal ist der »Überzeugung, dass sie bestimmte Seelen wiederfinden« wird. In allen Antworten klingen viel Hoffnung und Zuversicht an.

Es wäre so viel leichter, sich mit der Oster-Botschaft auch hienieden zu identifizieren, wenn die katholische Kirche in einem besseren Zustand wäre. Wir erleben dies auch hier im Bistum und in der Gemeinde. Wenn es um so profane Dinge wie Kindergärten und deren Zukunft geht, wenn es um Krankenhausplätze und -standorte geht, wenn Geld wichtiger ist als Pflege und Sorge für den Nächsten, wenn man sich auf Kirche und Gottes Bodenpersonal nur noch bedingt verlassen kann (siehe ctt-Klinik), wenn die Genehmigung für eine Inklusionsschaukel für Kinder mit Einschränkungen auf sich warten lässt, was ja nur ein winziges, aber wichtiges Thema ist, dann schmerzt dies. Wir haben ja ein Leben lang an das geglaubt, was man uns verkündet hat. Ich war Messdiener, Lektor, Pfarrgemeinderatsmitglied, habe schon Orgel gespielt. Und jetzt diese Enttäuschungen… Und doch habe ich Hoffnung. Unsere Hoffnung sind jetzt die Frauen. Dass sie Gesicht zeigen, dass sie Themen setzen, dass sie sich zu Wort melden, ist eine beeindruckende Erfahrung, auch wenn sie von alten weißen Männern im Vatikan und in Domen und Kathedralen ex cathedra noch immer (aber hoffentlich nicht für lange oder gar für immer) ferngehalten werden von der Verkündigung des Friedens, der Nächstenliebe und der Sorge um den Planeten. Dabei waren es doch die Frauen, die an jenem Ostermorgen Jesus suchten, nicht die verängstigten Männer. Es waren die Frauen, die das leere Grab und den Gärtner-Engel sahen und fanden. Es waren die Frauen, die an Ostern im geschlossenen Saal den Männern die Botschaft der Hoffnung überbrachten.

Noch eine Osterbotschaft: In Illingen werden (mindestens) zwei Frauen für das Amt der Bürgermeisterin kandidieren. Bekommt Illingen also nach drei Männern (Alfons Senz, Werner Woll und mir) jetzt eine Bürgermeisterin? Die Grünen haben Kimberly Dittke nominiert, die SPD Sabine Kleer. Beide kommen aus der Verwaltung und kennen ihr Metier. Sie haben spannende Themen präsentiert, die für Illingen von großer Bedeutung sind. Bei der CDU ist Andreas Hübgen im Gespräch, der bei der Sparkasse als Bereichsleiter arbeitet. Die Nominierung der Christdemokraten ist in etwa vierzehn Tagen vorgesehen. Die FDP will auch nominieren – ich habe mich gefreut, dass man „aus Respekt vorm Amtsinhaber“ noch wartet, bis mein Antrag auf Ruhestandsversetzung vorliegt. Das wird in den nächsten Tagen so sein. Und theoretisch können auch noch Unabhängige (m,w,d) antreten. Die Karten werden neu gemischt. Wer von mir wissen will, wie Bürgermeister geht, kann auf meine Informationen setzen. Die Anfragen sind auch schon da. Das freut mich. Wir können uns auf spannende Wochen freuen. Überraschungseier würden uns auch freuen: Wenn der Bund endlich seine Verantwortung nach dem Grundgesetz wahrnehmen würde, die Kommunen finanziell so auszustatten, dass sie ALLE, wirklich alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft in Selbstverwaltung regeln könnten. Mit der entsprechenden Geld-Ausstattung. Für Schulen, Kindergartenplätze, Straßen, Infrastruktur. Steht so in Artikel 28, Absatz 2 der Verfassung. Die bindet alle staatliche Gewalt, auch den Bundestag und die Landtage. Ich habe die Osterhoffnung, dass sich der Bund endlich bewegt. Das Land hat schon geliefert.

Frohe Ostern wünscht

Ihr Bürgermeister Armin König


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