Armin König

Die Welt gehört denen, die sie entdecken – ein Dorf ist doch die Welt

Die Welt gehört denen, die sie entdecken, die Mut haben, neue Wege zu gehen, die Welt gehört denen, die frei denken. Das ist unser Ansatz in Illingen, danach handeln wir.
Dazu passt auch der Song „We are the World“, die Hymne von Live Aid für Africa, diesen so großartigen, aber auch so geschundenen und ausgebeuteten Kontinent. Heute gehören wir selbst zu denen, die engagiert Life Aid for Africa, für Benin nämlich, organisieren.
Ein Dorf sei nicht die Welt, hat Dürrenmatt geschrieben. Das war in den 1960er Jahren. Heute kann dank Internet und Social Media, dank Twitter und Facebook jedes Dorf zum „village globale en miniature“ werden. Wir erleben es sogar im Real Life.
Wir sind die Welt, und die Welt kommt zu uns – mit all ihrer Vielfalt, ihren Ideen, ihren Klängen, ihren Tänzen, mit all ihren Träumen.
Marguerite Donlons Dance Compagnie war schon 2mal zu Gast, Moya Brennan, die Grammy-Preisträgerin aus Irland, war ebenfalls 2mal in Illingen, Ewa Kupiec, die großartige Pianistin aus Polen, hat 2008 alle bezaubert, Toshiyuki Kamioka, der Chefdirigent des Staatsorchesters, hat mit Esprit und Feuer sein Vordirigat zelebriert, Danjulo Ishizaga hat die Klassik-Freunde begeistert, der Südtiroler Reinhold Messner die Fans des Bergsteigens. Gabor Boldoczky trat in der Illipse mit seiner silbernen Trompete als Nachwuchsstar auf, bevor er Echo-Klassik-Preisträger wurde, Sabine Meyer triumphierte mit ihrem Klarinetten-Ensemble.
Wir sind nur ein kleines weltoffenes Dorf im Global Village, aber die „Children of the World“, die Großen und die Kleinen der Welt, finden immer wieder hierher. Ob sie aus unseren Partnergemeinden in Polen, Ungarn oder Frankreich kommen oder ob sie als Brief- und Mailpartner von Schülern aus Irland, Italien, Südafrika, Benin anreisen – bei uns sind sie immer willkommen.
William Shed hat geschrieben: „Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher, aber dafür sind Schiffe nicht gebaut“. Und Sören Kierkegaard sagt: „Nichts riskieren heißt, seine Seele aufs Spiel setzen“. Wir wollen die Welt entdecken, wir realisieren mutig Projekte, auch wenn dies mit Risiken verbunden ist.
Als wir 2001 die Illipse eröffnet haben, wussten wir nicht, ob unser Mut belohnt wird, etwas zu bauen, was es so im Saarland nicht gab und bis heute nicht gibt. Wir wollten Profil in der Architektur, Profil in der Qualitäts-Kultur. Daraus ist eine große Erfolgsgeschichte gworden. Seit 2001 sind mehr als 300.000 Besucher in die Illipse gekommen. Das haben wir uns hart erarbeitet, obwohl wir zunächst nicht richtig ernst genommen wurden.
Wir haben Ernst gemacht mit einem Kulturprogramm, das auf Qualität setzt, auf Offenheit, ein Qualitätsprogramm, das sowohl lokale Kultur als auch Weltkultur präsentiert, ein Programm, das der Jugend ein Podium bietet, das neue Facetten zeigt, wo sich aber auch Ältere heimisch fühlen. Es ist die Wiener Operettenbühne, die die Illipse zu einem Klassiker unter der älteren Bevölkerung gemacht hat. Es sind die Gumbos, die den Jazzern eine Heimat bieten, es sind Anne Welte und Adrian Becker, die die Musical-Fans begeistern, und es sind Echo-Preisträger und Grammy-Preisträger, die seit Jahren Besucher aus dem ganzen Land in die Illipse locken. Wolfgang Niedecken, Danjulo Ishizaga, Gabor Boldoczky, Sabine Meyer. Sie alle haben sich hier wohlgefühlt.

Mit Beharrlichkeit und Engagement haben wir Illingen in der Spitzenklasse der saarländischen Kulturgemeinden etabliert.
Darauf sind wir stolz.
Kultur ist die Wurzel allen Handelns, der Urgrund unserer Zivilisation. Wir setzen deshalb auf Kultur.

Und wir setzen auf Bildung. Weil Kinder unsere Zukunft sind, auch in Zeiten des demographischen Wandels. Deshalb investieren wir hier in Illingen 4 Millionen Euro in die Bildung.
„We are the World“ – Wir sind die Welt, und die Welt kommt zu uns – mit all ihrer Vielfalt ihren Ideen, ihren Klängen, ihren Tänzen, mit all ihren Träumen.
Schön, wenn ein Bürgermeister so etwas feststellen kann.
Und deshalb macht es Spaß, in Illingen Bürgermeister zu sein.