Armin König

Ein Buch voller Platitüden: Sieger erkennt man am Start, Verlierer auch

Natürlich spielt der Titel beim Bücherkauf eine Rolle. Das wissen die Marketingstrategen in den Verlagen. Bei Econ weiß man es auch. Und so wählten die Experten den griffigen Slogan „Sieger erkennt man Start – Verlierer auch“. Autor ist Dieter Lange. Eigentlich hätte ich gewarnt sein müssen bei einem solchen Titel. Ich habe das Buch dann doch gekauft – um festzustellen,d ass es von einem eitlen Selbstdarsteller geschrieben ist, der Plattitüden serienweise aneinanderreiht. Da schreibt er: „Leidenschaft ist eine der zentralen Triebfedern für unser Handeln“. Und dass man sich für oder gegen ein Secondhand Life entscheiden müsse. Und dass es „durchaus verschiedene Arten von Entscheidungen“ gibt. Das hätte ich nie erwartet. Wir lesen, dass unser Verstand oft „auf Autopilot geschaltet ist“ und dass wir nur selten erfahren, „wer da hinterm Steuer sitzt“.

Meine Entscheidungen in der Gemeinde treffe ich schon sehr bewusst. Als Chef, der hinterm Steuer sitzt. Und der sich dafür entschieden hat, lieber der Erste in der Provinz als der zweite in Rom zu sein. Und der dies mit Begeisterung betreibt.

Die 22 Euro hätte ich besser für ein gutes Essen angelegt. Das wäre Genuss im Real Life gewesen. Dumm gelaufen. Aber auch solche Erfahrungen muss man machen. Und am Ende kann ich sogar darüber lachen.