Armin König

Hat Twitter einen politischen Effekt in der Alltagskommunikation von Mandatsträgern?

Die Zahl der twitternden Politiker ist begrenzt. Noch immer sind Twitterer Exoten, obwohl das Medium längst den Kinderschuhen entwachsen ist. Von einem Massenphänomen kann nach wie vor nicht die Rede sein. Allerdings gilt Twitter immer noch als „Must“ für Kommunikative und als Geheimwaffe in politischen Konflikten. Doch ist dies wirklich so? Und hat Twitter einen politischen Effekt in der Alltagskommunikation von Mandatsträgern? Registrieren Medien twitternde Politiker aufmerksamer?

Auch für mich persönlich stelle ich die Frage, ob es sinnvoll ist, als Politiker oder Verwaltungschef zu twittern. Nachdem die Euphoriephase abgeklungen, der Wahlkampf vorbei, der Idealismus verflogen ist, macht sich Ernüchterung breit. Twitter kostet viel Zeit (zu viel!!!) und erweist sich zunehmend als selbstreferentielles System kommunikativer Einzelkämpfer. Als Informationsquelle ist Twitter dank der Links unentbehrlich. Doch als Informationsträger hat das System nur eng begrenzte Wirkung. medien nehmen nehmen twitternde Politiker nicht mehr ernst als digitale Analphabeten, und die Digital-Fernen erreiche ich mich diesem Medium viel weniger als mit Facebook und anderen Medien. Das ist Fakt und empirisch belegbar.

Trotzdem:
Ich werde weiter twittern – wei es Spaß macht, der allseits bekannten Twitteria Antwort zu geben – und Impulse für neue Tweets. Ansonsten bin ich nach knapp drei Jahren etwas enttäuscht. Seit über einem Jahr ist Twitter in Stagnation erstarrt. Schade drum. Ich glaube nicht, dass Twitter Zukunft hat. Aber vielleicht irre ich mich ja. Hoffnungsfroh bin ich derzeit nicht.

Armin König / @illiconvalley