Armin König

Honig im Kopf – ein starker Film

Gestattet mir ein paar sehr subjektive Bemerkungen zu einem Film, den wir gestern gesehen haben und der mich umgehauen hat:

Honig im Kopf
von Till Schweiger
mit Dieter Hallervorden und Emma Schweiger

Till Schweiger polarisiert, und ich bin nicht unbedingt Till-Schweiger-Fan.

Aber dieser Film hat mich bewegt, berührt, zu Tränen gerührt, zum Lachen gebracht, nachdenklich gemacht.

Und das alles zum Thema Alzheimer – großartig filmisch erzählt.

Dieter Hallervorden spielt die Rolle seines Lebens. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Er lebt die Rolle des traurigen alten Herrn, des Verzweifelten, des Unberechenbaren.

Und dann Emma Schweiger. Ein Riesentalent. Total einfühlsam. Zurückhaltende Mimik, aber absolut überzeugend.

Amandus pinkelt in den Kühlschrank, Amandus setzt die Küche in Brand, Amandus weint, weil er nur noch Honig im Kopf hat, Amandus, nässt sich ein und verlässt umherirrend den Zug, der ihn mit seiner Enkelin Tilda nach Venedig bringen soll.

Eine Geschichte ist eine Geschichte ist eine Geschichte.

Diese Geschichte ist mehr. Sie ist ein Balanceakt. Natürlich zeigt Till Schweiger nicht alles, nicht das ganze Drama, nicht die ganz schlimmen Phasen. Aber er ist nah dran.

Ihm gelingen großartige Momente. neben platten Actionszenen, die Filme heute wohl brauchen (die Franzosen denken und filmen da anders, aber das ist eine andere Geschichte).

Und nun bin ich ganz hingerissen, dass man eines der schwierigsten Themen, mit dem wir derzeit konfrontiert sind, so in Szene setzen kann.

Ich finde das meisterhaft. Gerade in seiner leichten Art.

Und traumhafte Bilder gibts auch…