Die Gemeinde Illingen wird bis zum Jahr 2013 den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz im Sinne der 35%-Vorgabe erfüllen. Das hat Bürgermeister Armin König( CDU) mitgeteilt. “Im demographischen Wandel werden diejenigen Städte und Gemeinden zu den Gewinnern gehören, die in Bildung, Erziehung und Betreuung investieren”, sagte König. “Wir sind ein großer Bildungsstandort, und wir sind kinder- und familienfreundliche Gemeinde. Auf diesen Feldern liegt die Zukunft”. Statt fragwürdige Baulandprämien oder Geburtsprämien zu zahlen, seien die Kommunen besser beraten, in familienfreundliche Dauerangebote zu investieren. Das sei nachhaltiger und Erfolg versprechender. “Illingen setzt deshalb auf optimale Kinderbetreuung. Das wäre auch im demographisch schwer gebeutelten Saarland der richtige Weg. Wer mehr Kinder will, darf Eltern nicht verunsichern.” So hat die Gemeinde Illingen am größten Grundschulstandort in Hüttigweiler für 1,8 Millionen im letzten Jahr ein Haus der Kinder gebaut, in dem von der Krippe über die Kita bis zur Grundschulbetreuung alles unter einem Dach angeboten wird. Falls der Bedarf an Krippenplätzen über die 35%- Marke steige, was derzeit nicht erkennbar sei, müssten Kommunen und freie Träger über ihren Schatten springen und umfassender als bisher kooperieren statt mit Nachbarn zu konkurrieren. “Die Kooperationsmöglichkeiten sind längst noch nicht ausgeschöpft. Man nennt dies Governance-Arrangements: Öffentliche Institutionen und Private arbeiten nicht-hierarchisch Hand in Hand zusammen. Das ist der neue Stand der Verwaltungswissenschaft. Und das ist zukunftsweisend” Dem Saarländischen Städte- und Gemeindetag empfahl König, Bund und Land den Fehdehandschuh nicht beim Zukunftsthema Krippenplätze hinzuwerfen, sondern bei den Hartz-IV-Kosten, insbesondere den Kosten der Unterkunft. Dort würden die Saar-Kommunen massiv belastet.