Zweimal war die Illipse in der letzten Woche Schauplatz überregionaler Veranstaltungen mit großer Ausstrahlung. Am Mittwoch, 10. April, hat Sozialminister Andreas Storm die landesweite Aktion „geschlechtersensibles Gesundheitswesen“ in Illingen gestartet. Was auf den ersten Blick exotisch und fremd klingt, hat medizinische Praxis-Bedeutung für uns alle. Das beginnt bei der Diagnose von Herz- Kreislauf-Erkrankungen und Notfällen wie Herzinfarkten, die bei Frauen und Männern völlig unterschiedliche Symptome zeigen, und geht bis zur Medikation: Welche Therapie passt zu wem und zu welchem Geschlecht? Und an wem wurden die Medikamente bisher überhaupt getestet? Was Prof. Vera Regitz-Zagrosek in ihrem Impuls-Vortrag in der Illipse an Forschungsergebnissen präsentierte, war verblüffend, stellenweise auch alarmierend. Die gebürtige Saarländerin ist Direktorin des Instituts für Geschlechterforschung in der Medizin an der Berliner Charité und Pionierin auf dem Gebiet der Gendermedizin. Ihr Vortrag vor den rund 100 Gästen – Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie kommunale Vertreter der Kampagne „Das Saarland lebt gesund“ – war alles andere als akademisch. Witzig, pfiffig und gleichzeitig wissenschaftlich korrekt brachte sie ihre Erkenntnisse zur Gendermedizin unters Volk. Und wir tun gut daran – mehr aber noch die Mediziner – diese neuen Erkenntnisse ernst zu nehmen, denn dank der neuen Forschungsergebnisse kann man Leben retten und Lebensqualität steigern. Minister Andreas Storm: „Die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Gesichtspunkte kann die Qualität der medizinischen Versorgung für Frauen und Männer wesentlich verbessern.“ Deshalb soll auf Landesebene ein Runder Tisch zu diesen Fragen eingerichtet werden. Unser Dank gilt dem Gesundheitsministerium, der Landesarbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten und der Landesarbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung Saarland e.V. (LAGS) sowie Cordula Ogrizek und ihrem Team.
Ging es mittwochs um harte Fakten aus dem Gesundheitswesen, standen von Freitag bis Sonntag Fantasie und Rollenspiele im Zentrum des Interesses. Besucher aus dem gesamten südwestdeutschen Raum kamen zur 1. Fantasie- und Rollenspiel-Konvention FaRK in die Illipse. Der SR berichtete zweimal im Aktuellen Fernsehen live, die Organisatoren Benni Kiehn und Dirk Boudier gaben bereitwillig Auskunft. Auf über 3.500 Quadratmetern wurde Fantastisches und Zauberhaftes ausgestellt, Autoren und Experten aus ganz Deutschland hielten Vorträge. Der Erlös ging an den Kinderhospizdienst Saar. Die Illipse als schönste Kulturpraline der Milchstraße machte ihrem Namen auch unter Star-Trekkis alle Ehre. Danke allen Beteiligten und Organisatoren, insbesondere Benni Kiehn und Dirk Boudier, aber auch allen Spendern.