Armin König

Brief an die Illinger

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Gemeinde Illingen wird kein Mega-Einkaufszentrum auf dem Höll-Gelände zulassen, das die gewachsene Einzelhandelsstruktur der Hauptstraße gefährdet. Wir wollen keinen „Beton-Einkaufsbunker“ in der City und keinen aufgeschütteten Westwall. Ich sage dies aus gutem Grund, nachdem die ersten Planungen der Roleg GmbH vorgelegt worden sind. Diese Pläne sind städtebaulich inakzeptabel, die Sanierungsziele in der Stadtmitte werden dadurch in keiner Weise erfüllt. Nach Rücksprache mit Städtebau- und Architektur-Experten werde ich dem Rat vorschlagen, die Aufhebung des Sanierungsgebiets Höll-Gelände deshalb auf absehbare Zeit nicht vorzunehmen, bis eine völlig neue Konzeption vorgelegt wird, die den Intentionen der Illinger Sanierungsziele gerecht wird. Zwingende Voraussetzung ist, dass der Investor eine attraktive, barrierefreie Anbindung zwischen Bahnhof und Hauptstraße mit Durchgängigkeit und Durchlässigkeit auf seine Kosten herstellt, die Verkaufsflächen so bemisst, dass sie die gewachsenen Einzelhandelsstrukturen nicht gefährden, sondern ergänzen und dass dem Thema barrierefreies Wohnen Raum gegeben wird. Eine weitere zwingende Voraussetzung ist eine optimale, moderne Verkehrserschließung nach dem Stand der Technik, die nicht allein auf das Auto zugeschnitten ist, sondern auch Fußgängern und Nutzern des ÖPNV barrierefreie Zugänge und Übergänge an zentraler Stelle ermöglicht.

Die Roleg GmbH hat erklärt, dass „es bisher keinerlei konkrete Entwürfe gebe“. In der Saarbrücker Zeitung wird Geschäftsführer Rudolf Müller mit den Worten zitiert: „Erst wenn wir die Flächen ermittelt haben, können wir in Planung gehen.“ Ich weiß nicht, was ich von einer solchen Behauptung halten soll.

Wahr ist, dass der Gemeinde konkrete Konzeptionspläne vorliegt, bei der nicht nur Flächen, sondern auch die Zahl der Parkplätze dargestellt, die Lage unterirdischer Brunnen eingezeichnet und selbst Details der Verkehrsinfrastruktur sowie der Abwasserplanung präsent sind. Wahr ist auch, dass die Gemeinde Illingen in einem detaillierten Papier fachlich dazu Stellung genommen hat. Wahr ist darüber hinaus, dass sich sowohl der Wirtschaftsausschuss als auch der Bauausschuss damit auseinandergesetzt hat und dass dort Bauexperten kritisch Stellung bezogen haben. Auch die Aussagen der Roleg zum Handelsgutachten treffen so nicht zu.

Ich will auch den Bürgerinnen und Bürgern von Illingen und insbesondere den Gewerbetreibenden der Hauptstraße die Gelegenheit geben, sich zu informieren. Dazu lade ich Sie ganz herzlich für Montag, 8. Dezember, 19.30 Uhr in die Illipse ein. Ich würde mir wünschen, dass insbesondere die Gewerbetreibenden in großer Zahl kommen.

Die Bauleitplanung über die Sanierung soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung ermöglicht. Sie soll dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und zu entwickeln, auch in Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde sowie im Hinblick auf die attraktive städtebauliche Gestalt. Dazu gehört auch Baukultur.

Ich hoffe, wir sehen uns am 8. Dezember in der Illipse