Armin König

König will Selbstverpflichtung der Saar-Kommunen: Keine Zirkusveranstaltungen zulassen, in denen Wildtiere zur Bespaßung des Publikums dressiert werden

Der Illinger Bürgermeister Dr. Armin König plädiert für eine
Selbstverpflichtung der saarländischen Städte und Gemeinden, keine
Zirkusvorstellungen mit Wildtieren mehr zu genehmigen oder billigend in
Kauf zu nehmen. „Das Leiden von Tieren in Zirkuskäfigen muss ein Ende
haben.“ Derzeit tourt ein Zirkus aus Norddeutschland durch Deutschlands
Südwesten und macht dabei auch im Saarland Station.
Die Kommunen könnten bei reisenden Zirkussen, die in ihren Städten Station
machen, weder die sachgerechte Tierhaltung kontrollieren noch überprüfen,
ob die Tiere Zwang oder Gewalt ausgesetzt sind. König kündigte an, dass er
eine entsprechende Initiative im Präsidium des Saarländischen Städte- und
Gemeindetags starten werde. Das liege auf der Linie einer Entschließung
des Bundesrates von 2011, die aber von der Bundesregierung blockiert
werde.
In einer Pressemeldung des Deutschen Tierschutzbundes heißt es: „Für die
Belustigung des Publikums wird den Tieren widernatürliches Verhalten
beigebracht und das oftmals, indem der Wille des Tiers gebrochen wird.
Zudem kommt es zu Verhaltensstörungen, Erkrankungen und sogar frühzeitigen
Todesfällen. Gefährliche Tiere wie Elefanten bergen jedoch auch ein hohes
Risiko für die Allgemeinheit, wie der traurige Vorfall in
Baden-Württemberg aktuell gezeigt hat.“ Dort war ein unbeteiligter Mann
von einem Elefanten getötet worden.
Die Dressur von Wildtieren im Zirkus beruhe überwiegend auf Zwang oder
sogar Gewalt. Neben dem Dauerstress durch das Training würden die Tiere
ihr ganzen Leben von Ort zu Ort transportiert, da jeder Zirkus jährlich 40
bis 50 Mal den Gastspielort wechsele. Die Tiere müssten oft in viel zu
kleinen Käfigen oder Gehegen hausen und hätten in diesen kaum Material zur
artgemäßen Beschäftigung.
Für die Kommunen stelle sich nach der Sommersaison zudem oft das Problem,
dass die kleinen Zirkusunternehmen Winterquartiere suchten, die sie dann
wochenlang belegten. Der Lebensunterhalt der Tiere werde dabei oft mit
Futterspenden gesichert.
Der Bundesrat hat bereits am 25. November 2011 einen Vorstoß unternommen,
Zirkusbetrieben das Halten von bestimmten Wildtieren künftig zu untersagen
(www.bundesrat.de). Mit einer Entschließung fordert er die Bundesregierung
zur Vorlage einer entsprechenden Verordnung auf.
Diese soll insbesondere das Halten von Affen, Elefanten, Großbären,
Giraffen, Nashörnern und Flusspferden verbieten.