Armin König

Nachtrag zu Sinn und Unsinn – mit Flüchtlingspolitik

„Die Deutschen sollen nach Meinung von ifo-Präsident Hans-Werner Sinn länger arbeiten, um die Kosten der Flüchtlingsintegration stemmen zu können. Auch der Mindestlohn müsse abgeschafft werden.“ Schreibt die Welt, das Sturmgeschütz der Seehofers zur Verschärfung des Asylrechts und zur Ungarisierung der Flüchtlingspolitik.

Sinn also, aber hat das Sinn? Macht das Sinn? Was ist der Sinn?

Ein Kommentar:

Immer wieder diese Un-Sinnlichkeiten von Prof. Sinn. Wenn nichts hilft, hilft Erhöhung des Rentenalters und private Rentenversicherung. Ganz nebenbei: Die klassische Lebensversicherung ist tot. Spätestens seit gestern. Da stands in der Zeitung. Lebensversicherung tot. Mangels Verzinsung. Und weil die Versicherer nichts mehr garantieren wollen und können. Darauf sollen wir also unsere Altersversorgung aufbauen – haben uns die Liberalen und all die liberalökonomischen Professoren und Prof. Raffel(sc)hüschen und all die Bertelsmänner und Initiative Neue Soziale Marktiwrtschaft udn Stiftung Marktwirtschaft und Konvent für Deutschland immer wieder eingeschworen. Getreu der Erkenntnis von Prof. Sinn:

„Das in mikroökonomischer Analyse gewonnene Ergebnis der Altersabhängigkeit der Portfolio-Struktur kann bedeutsame Implikationen für das gesamte Kapitalmarktgleichgewicht gewinnen, wenn sich die Altersstruktur der Bevölkerung ändert. So ist zu erwarten, dass eine Verschiebung der gesamten Alterspyramide hin zu höherem Lebensalter enorme Portefeuilleumschichtungen in Richtung auf sichere Anlageformen auslöst. Für gegebene Konsumsgüterpreise führt dieser allgemeine Umschichtungswunsch unweigerlich zu Kurssenkungen bei den Risikoanlagen, was nicht unerhebliche Strukturwirkungen im Produktionsbereich zur Folge hat.“

Und damit sich Aktien wieder lohnen, propagieren wir private Rentenversicherung auf Fondsbasis, weil dann wenigstens die Institutionellen in Aktien anlegen, bis wieder ein Libor manipuliert, ein Dieselwert erstunken, ein Flowtext erfunden und ein sonstiger Manager Milliarden versenkt hat, die dann verbrannt und vernichtet und für die Rentner leider verloren sind.

Als Schluss nochmal Sinns leider etwas falsche Einschätzung zu Aktien und Renten in seiner eigenen Dissertation… – er lag damals schon falsch.

„Das in mikroökonomischer Analyse gewonnene Ergebnis der Altersabhängigkeit der Portfolio-Struktur kann bedeutsame Implikationen für das gesamte Kapitalmarktgleichgewicht gewinnen, wenn sich die Altersstruktur der Bevölkerung ändert. So ist zu erwarten, dass eine Verschiebung der gesamten Alterspyramide hin zu höherem Lebensalter enorme Portefeuilleumschichtungen in Richtung auf sichere Anlageformen auslöst. Für gegebene Konsumsgüterpreise führt dieser allgemeine Umschichtungswunsch unweigerlich zu Kurssenkungen bei den Risikoanlagen, was nicht unerhebliche Strukturwirkungen im Produktionsbereich zur Folge hat.“

heißt:

Wenn die Bevölkerung älter wird, will sie keine Aktien mehr, sondern sichere Zinspapiere. Je älter die Bevölkerung, desto höher die Umschichtungen. Folge: Kurssenkungen bei Aktien, Auswirkungen auf die Produktion.

Man kann das in einer mikroökonomischen Analyse nachvollziehen, man kann aber auch aus Erfahrung sagen:

Ältere Menschen haben lieber weniger Risiko, auch wenn die Zinsen und Erträge sinken. Also riskieren auch die Unternehmen immer weniger.

Oder:

„Das in mikroökonomischer Analyse gewonnene Ergebnis der Altersabhängigkeit der Portfolio-Struktur kann bedeutsame Implikationen für das gesamte Kapitalmarktgleichgewicht gewinnen, wenn sich die Altersstruktur der Bevölkerung ändert. So ist zu erwarten, dass eine Verschiebung der gesamten Alterspyramide hin zu höherem Lebensalter enorme Portefeuilleumschichtungen in Richtung auf sichere Anlageformen auslöst. Für gegebene Konsumsgüterpreise führt dieser allgemeine Umschichtungswunsch unweigerlich zu Kurssenkungen bei den Risikoanlagen, was nicht unerhebliche Strukturwirkungen im Produktionsbereich zur Folge hat.“

So macht das der Professor Sinn heute noch.