Armin König

Null-Emissions-Trio: Gemeinsame Gemeinderatssitzung Illingen, Merchweiler und Quierschied

Ein Novum im Illtal: Am 30. Mai wird es die erste gemeinsame Gemeinderatssitzung von Illingen, Merchweiler und Quierschied geben. Es geht um ein Leitbild der Kooperation im Klimaschutz. Damit sind Illingen, Merchweiler und Quierschied Vorreiter im Saarland. Angestrebt werden ein gemeinsames integriertes Klimaschutzkonzept und die Erschließung der verfügbaren Möglichkeiten erneuerbarer Energien. Die drei Kommunen sind Eigentümer des Gaswerks Illingen. Sie bilden gemeinsam einen Zweckverband und wollen dort in Sachen Klimaschutz Akzente setzen.

 

Im Leitantrag heißt es:

Ausgangslage und Zielsetzung

Das Ziel einer steigenden Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien ist weltweit in der politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Diskussion – auch im Hinblick einer zu erwartenden Ressourcenknappheit – unumstritten. Der weltweiten Klimaerwärmung kann nur wirksam begegnet werden, wenn insbesondere auf kommunaler Ebene alle Anstrengungen für eine Energiewende unternommen werden.

Mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes wollen sich die Gemeinden Illingen, Merchweiler und Quierschied langfristig als Null-Emissions-Gemeinden etablieren. Bausteine auf dem Weg zur Null-Emission sind neben der Vernetzung der Akteure im Wesentlichen die Nutzung und Einführung erneuerbarer Energien sowie der Einsatz energieeffizienter Systeme.

Durch das integrierte Klimaschutzkonzept „Null-Emissions Gemeindekooperation Illingen, Merchweiler und Quierschied“ soll, auf der Basis vorhandener Potenziale und gemeinsam mit den Akteuren vor Ort, ein Weg entwickelt werden, wie die Region bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen, entsprechend den Zielen der Bundesregierung sowie der saarländischen Landesregierung um mindestens 40%, bezogen auf das Basisjahr 1990 senken und langfristig das Ziel „Null-Emissions-Region“ bei gleichzeitiger Steigerung des regionalen Mehrwerts erreichen kann.

Die Gemeinden unterstützen das Recht nachfolgender Generationen auf freie Gestaltungsmöglichkeiten ihres Lebens aktiv. Sie setzen sich daher durch die Nutzung der regionalen Ressourcen und dem Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung das Ziel, die Energiesicherheit und Preisstabilität für ihre Bürger sowie die damit verbundene regionale Wertschöpfung zu erhöhen.

Die Wertschöpfung wird durch Strom- und Wärmeerzeugung in der Region vielfach gestärkt. So werden Arbeitsplätze in den stark wachsenden Zukunftsbranchen, Energieeffizienz und regenerativen Energien gesichert und zusätzlich Tätigkeitsfelder geschaffen. Die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft wird langfristig gesichert und aktiv gefördert. Im Sinne eines nachhaltigen Handelns, sollen Projekte zur CO2-Einsparung in den Gemeinden über ein Gesamtkonzept, sowie ein regionales Energienetzwerk realisiert werden, um so Barrieren gemeinsam zu bewältigen.

Gemeinsame Ziele

Gemeinsam soll langfristig eine Null-Emissions-Region entwickelt werden. Dies bedeutet, dass einerseits Effizienz-, Suffizienz- und Einsparmaßnahmen erforderlich sind, um die jährlich in der Gemeinde emittierten CO2-Mengen zu reduzieren. Andererseits ist der Ausgleich der nicht CO2-neutral produzierten Mengen durch eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger notwendig, damit bilanziell das Ziel der Null-Emissions Region erreicht werden kann. Hierzu ist eine Betrachtung des gesamten Systems der drei beteiligten Gemeinden notwendig.

Vor diesem Hintergrund verfolgen die Gemeinden Illingen, Merchweiler und Quierschied das Ziel, im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erstellen.

 

Armin König

Verbandsvorsteher und Bürgermeister