Armin König

Sinn und Unsinn zum Ruhestand – Professor Ifo-Orakel dankt ab

– Eine Glosse zum Abschied – 

Ein Orakel dankt ab: Der Wirtschaftspublizist Hans-Werner Sinn geht in Ruhestand. Der Ifo-Index-Erfinder bezeichnet sich selbst als Wirtschaftswissenschaftler. Diverse fachkundige Leser und Hörer und Seher des Orakels von München bezweifeln das.
Sinns populär-populistische  Bücher und Beiträge werden von Kritikern als feuilletonistische Meinungsbeiträge ohne valide wissenschaftliche Substanz bezeichnet.

Der „Stern“ nennt ihn abwertend den „Donald Trump der Ökonomie“.

Es gibt auch Fans, die ihn verehren oder verteidigen.
Sie finden sich überwiegend in den Reihen von FDP- und AfD – Anhängern; dieses überrascht wenig, da sich in diesen Kreisen neoliberale Wirtschaftspolitik großer Beliebtheit erfreut. Nach Experteneinschätzungen wurde Sinn als der weltweit einzige bedeutende Nachfolger von Milton Friedman betrachtet.

Zuletzt unterschied Sinn in Anlehnung an Max Weber zwischen Verantwortungsethik und Gesinnungsethik im wirtschaftspolitischen Handeln.

Politisches Handeln im Sinne neoliberaler Verantwortungsethik gilt in Sinns Augen als gut, politisches Handeln unter den Maßstäben der Gesinnungsethik als schlecht. Mit dieser Unterscheidung können Kritiker des Wirtschaftsliberalismus als Gesinnungsethiker abgewertet werden. Dies ist allerdings wissenschaftlich unhaltbar, nicht empirisch nachweisbar und nicht validierbar.
Im Gegensatz zur Agentur für Arbeit gelang Sinn der Nachweis, dass die Einführung des Mindestlohnes zur massenhaften Vernichtung von Arbeitsplätzen geführt hat.