Stiftet Frieden statt zu hassen

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ein Ostergruß ist für mich immer ein schöner Anlass, Ihnen alles Gute zum Fest zu wünschen. Das will ich auch in diesem Jahr so halten, auch wenn ich nach den Attacken der letzten Tage und Woche(n) viel Politisches zu sagen und zu schreiben hätte. Aber das hat Zeit. Alles unter der Sonne hat seine Zeit, wie wir aus dem wohl größten Buch aller Zeiten, der Bibel,, wissen.
1 Alles, was auf der Erde geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit:
2 geboren werden und sterben,
einpflanzen und ausreißen,
3 töten und Leben retten,
niederreißen und aufbauen,
4 weinen und lachen,
wehklagen und tanzen,
5 Steine werfen und Steine aufsammeln,
sich umarmen
und sich aus der Umarmung lösen,
6 finden und verlieren,
aufbewahren und wegwerfen,
7 zerreißen und zusammennähen,
schweigen und reden.
8 Das Lieben hat seine Zeit
und auch das Hassen,
der Krieg und der Frieden.“
Ich halte nichts vom Hassen. Es täte uns allen gut, das Rettende, das Aufbauende, das Finden, das Zusammennähen – kurz: den Versuch, Frieden zu stiften –, gerade an Ostern in den Vordergrund zu stellen. Wir mussten in den letzten Wochen viele „Rettungsaktionen“ starten, und wir hatten ab dem Zeitpunkt einen positiven Lauf, als wir sagten: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Wir haben Lösungen gefunden, und das ist gut.
Nun sollten wir sie gemeinsam vertreten. Denn nur gemeinsam sind wir richtig stark. Und ich weiß, dass ganz Viele genau dies wollen. Das baut auf und gibt Hoffnung.
Ostern ist ein großartiges Fest. Es übersteigt unseren Verstand, hat Heribert Prantl in der Süddeutschen geschrieben.
Es ist ein Fest, das auch den Zweiflern Raum gibt, das aber andererseits den Verzweifelten Hoffnung schenkt.
Da ist EINER – JESUS, DER GOTTESSOHN – gedemütigt, gefoltert, gequält, diffamiert, bespuckt, verletzt und schließlich brutal ans Kreuz genagelt worden – und am dritten Tag ist er, der im Grab lag, AUFERSTANDEN.
Und seine Botschaft des Glaubens, des Friedens und der Versöhnung hat die Welt verändert, auch wenn es lange Zeit nicht nur Versöhnung, sondern über die Jahrhunderte viele Konflikte im Namen der Religion gab.
Glauben oder Nichtglauben ist eine zutiefst private Angelegenheit. Die muss, die soll und die kann jede und jeder mit sich selbst ausmachen.
Für mich ist Ostern überwältigend. Weil es ein Fest der Hoffnung ist. Und weil es ein geradezu revolutionäres Fest ist. Nicht nur für die, die glauben, auch für die, die zweifeln. Und vielleicht auch für viele Andere.
In diesem Sinne ein frohes und schönes Osterfest.
Ihr und euer Armin König