Armin König

Vatertag, Urpilstag, Schwenkertag, Feiertag – Besuchstag bei THW und Firma Erbach

Christi Himmelfahrt ist klassischer „Besuchstag“. Wie immer gehört ein Spaziergang zum THW Illingen zum Vatertags-Programm. Ich könnte jetzt sagen, dass sich dort „halb Illingen“ zum Frühschoppen trifft – das stimmt aber nicht. Zwar sind die Männer klar in der Mehrheit, aber auch viele Frauen nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch beim Technischen Hilfswerk. Schließlich ist solch eine Stippvisite eine gute Gelegenheit, mal wieder eine deftige Erbsensuppe zu essen, die im großen Feldküchen-Pott gekocht wurde. Auch „Schwenker“ sind stark nachgefragt. Für Nicht-Saarländer: Das sind Schwenkbraten (meist Schweinefleisch), die idealerweise über einem Buchenholzfeuer auf einem hin und her schwenkenden Rost gegrillt werden, wobei das Wort Grillen beim Schwenken tabu ist. Aber das ist ein zu weites Feld. Steffi entschied sich überraschend für eine Currywurst, die mittlerweile auch zu den saarländischen Spezialitäten gehört, auch wenn die Berliner oder die Hamburg oder Uwe Timm oder Gerhard Schröder sie erfunden hat.

Man trifft beim THW-Schwenker oder der THW-Erbsensuppe meist alte Bekannte wie den Steinmetz Rudi, den Schreiner Markus oder den Scheidt Pitt oder diverse andere Freunde und Kameraden, Kumpel und Karnevalisten. Und manchmal kommen auch Pietisten am hochkatholischen Vatertag zu den feiernden Gesellen und ihren Frauen, um mit ihnen auf Urpils et Orbi anzustoßen, wiewohl dies eigentlich schon an Ostern geschieht. Aber auch das ist wieder ein zu weites Feld, auf dessen Tretminen wir uns nicht verirren möchten.

Der Lauer Jörg hat uns empfangen, viele andere haben uns die Hand geschüttelt und umgekehrt, wir haben gesproocht, gerätscht, getratscht, konversiert statt politisert – und anschließend ein Stück Himbeerrolle konsumiert. Scheen wars.

Nach gartenlaubiger Mittagsruhe schwangen wir (Steffi und ich) uns schließlich aufs Rad, um zum 75jährigen Firmenjubiläum der Illinger Firma Erbach zu strampeln. Anlass genug, nach dem Radeln ein Radler zu trinken, den Zirbelknechten beim Zimbeln und Klampfen zuzuhören und mit Jo und Pia und Uwe und Geli und Patrick und manch Anderem zu klönen und den Tag zu krönen.

Und während ich feststelle, dass an mir ein Poet verloren ging, will ich diese Alltagsprosa beenden und mich wieder dem wahren Leben draußen widmen.

Gehabt euch wohl, ihr Väter und alle, die ihrs noch werden wolltet…